| Lea-Sofie Schütt, Junior-Beraterin |
Die Personalentwicklung gewinnt zunehmend an Bedeutung. Mit Blick auf den bestehenden Fachkräftemangel ist dabei besonders relevant, dass die Aussicht auf Entwicklungsmöglichkeiten die Mitarbeiterbindung positiv beeinflusst. Zudem kann Personalentwicklung wesentlich zum wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens beitragen, wenn die Maßnahmen auf die Ziele und Strategien des Unternehmens ausgerichtet sind.
Die Möglichkeiten einer Führungskraft, die Mitarbeitenden zu führen und zu motivieren, können durch die Methoden der Personalentwicklung erweitert werden. Oft haben Führungskräfte aufgrund der engen Zusammenarbeit mit ihren Mitarbeitenden auch einen besseren Zugang zu deren Bedürfnissen, Stärken und Entwicklungsfeldern als die Personalabteilung. Deshalb sollte Personalentwicklung auch als Führungsaufgabe und als Teamarbeit verschiedener Akteure verstanden werden.
Im Rahmen meiner Befragung von 51 Führungskräften hat sich diese Annahme bestätigt. So sehen sich 75 Prozent der Befragten auch als Personalentwickler. Die Führungskräfte gaben jedoch auch an, dass die Rahmenbedingungen in ihren Unternehmen diese Rolle bisher kaum oder gar nicht unterstützen und ihnen deshalb oft die Zeit fehlt, sich mit den Mitarbeitenden zu beschäftigen (rund 80 Prozent der Befragten). Ein Grund dafür könnte die fehlende Verankerung in der Unternehmenskultur darstellen, die von den Führungskräften ebenfalls mehrfach als Herausforderung bei der Personalentwicklung genannt wurde. Interessant war dabei, dass die Führungskräfte im Schnitt ihre eigene in die Personalentwicklung investierte Zeit höher einschätzen als die investierte Zeit der Kollegen.
Eine weitere Herausforderung stellt die Transfersicherung dar, die für das nachhaltige Lernen der Mitarbeitenden sorgt. Um den Transfer in die täglichen Abläufe sicherzustellen, können verschiedene Maßnahmen initiiert werden, wie Rollenspiele und Simulationen innerhalb des Trainings. Dass die Transfersicherung als Hürde genannt wurde, könnte ein Indiz dafür sein, dass den Führungskräften zum Teil die Kenntnisse fehlen, welche Weiterbildungsmöglichkeiten für ihre Mitarbeitenden passend sind und wie diese in den Arbeitsalltag integriert werden können.
Die beschriebenen Herausforderungen zeigen den Handlungsbedarf von Unternehmen auf. Es gilt, Personalentwicklung als Führungsaufgabe fest in die Unternehmenskultur zu integrieren und die entsprechenden Rahmenbedingungen zu schaffen, damit die Führungskräfte die dafür benötigte Zeit finden. Meiner Meinung nach ist es darüber hinaus wichtig, dass die Führungskräfte ausreichend auf ihre Rolle als Personalentwickler vorbereitet werden. So kann der Grundstein dafür gelegt werden, dass Personalentwicklung noch ergebnisorientierter gestaltet wird. Dies gelingt nur, wenn Unternehmensleitung, Personalabteilung, Führungskräfte und Mitarbeitende gemeinsam daran arbeiten.
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